12.10.2018 – Innenminister Strobl lobt Meisterleistung der Boysen Gruppe

Feierliche Einweihung des neuen Nutzfahrzeug-Werks BNS in Simmersfeld / Geschäftsführer Rolf Geisel ist erster Träger der Wirtschaftsmedaille des Landkreises Calw

Simmersfeld. Für den Abgastechnikspezialisten Boysen war es ein mehr als denkwürdiger Tag: Anlässlich der Einweihung des neuen Produktionswerks BNS Boysen Nutzfahrzeug Systeme in Simmersfeld wurde Geschäftsführer Rolf Geisel von Landrat Helmut Riegger mit der Wirtschaftsmedaille des Landkreises Calw ausgezeichnet. Einer der ersten Gratulanten war der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl.

 

Dass Strobl mit halbstündiger Verspätung nach Simmersfeld gekommen war und dies mit einem hohen Verkehrsaufkommen entschuldigte, sahen die weiteren Festredner als Wink mit dem Zaunpfahl. Unisono sprachen sich Rolf Geisel, Helmut Riegger sowie Gerhard Feeß als Bürgermeister der Stadt Altensteig und Vorsitzender des Zweckverbands Interkom Simmersfeld für einen Ausbau der Hauptverkehrsachsen im Landkreis Calw aus. Geisel trocken zu Strobl: „Wenn Sie uns für Ihre Verspätung eine neue Straße mitgebracht haben, ist alles prima.“

 

Im Beisein der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken, Hans-Joachim Fuchtel und Michael Theurer, des Landtagsabgeordneten Thomas Blenke sowie zahlreicher weiterer Festgäste ließ sich der Innenminister kein entsprechendes Versprechen entlocken. Dafür zeigte sich Strobl in seinem Grußwort tief beeindruckt von der neuen Boysen-Fabrik: „Wir feiern eines der modernsten Produktionswerke für die modernste Generation der Lkw-Abgastechnik. Das in dieser Größenordnung zu realisieren – mit höchsten Energiestandards, einer vollautomatisierten Produktion und effizienter Digitaltechnik –, ist eine Meisterleistung und ein Aushängeschild für unser Land Baden-Württemberg.“

 

Nicht unerwähnt ließ Strobl, dass „der Bereich der Abgastechnik inzwischen durchaus von öffentlichem Interesse ist.“ Dazu hat er eine klare Meinung: „Die Probleme werden wir nicht durch Verbote lösen, sondern ausschließlich durch Innovation und Hochtechnik. Dieses Unternehmen macht deutlich, dass genau an dieser Zukunft hier im Land jeden Tag hart gearbeitet wird.“

 

Zwingend ist laut Strobl nicht zuletzt auch der digitale Ausbau des ländlichen Raums: „Wir alle stehen hier vor großen Herausforderungen. Aber wir werden es schaffen, selbst den letzten Schwarzwaldhof mit schnellem Internet zu versorgen, um die Innovationsregion Europas zu bleiben.“ Und mit Blick auf den digitalen Kurs der Boysen Gruppe ist Strobl bereits überzeugt, „dass dem Unternehmen eine erfolgreiche Zeit bevorsteht.“

 

Zuvor hatte Rolf Geisel in seiner Begrüßung aufgezeigt, wie sich Boysen seit der Gründung 1921 durch Friedrich Boysen vom einfachen Handwerksbetrieb zum modernen Industrieunternehmen und schließlich zum Automobilzulieferer erster Güte gewandelt hat. Auf dieser Basis erfolgte ab Anfang 2000 die Globalisierung der Boysen Gruppe, die aktuell rund 4.000 Mitarbeiter an weltweit 19 Standorten beschäftigt und für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro anpeilt.

 

Entschlossen richtete Geisel auch den Blick nach vorne: Bis 2033 peilt er die Umsatzmarke von 3,0 Milliarden Euro an. Erster Wachstumstreiber seien ab diesem Jahr die neuen Ottopartikelfilter für Benzinmotoren. Auch bei den Beschäftigten will der Boysen-Chef weiter kräftig zulegen. Dementsprechend plane die Unternehmensgruppe bereits neue Fertigungen in Südamerika, Mexiko und Serbien.

 

Gleichwohl räumte Geisel ein, „dass unsere weiteren Wachstumspotenziale im Bereich des Verbrennungsmotors endlich sind.“ Umso größere Chancen sieht er im Bereich der Digitalisierung. Selbst den Schritt in völlig neue Geschäftsfelder schloss er für Boysen nicht aus und verriet dabei, dass sich „unsere Entwickler bereits seit einiger Zeit auch intensiv mit Innovationen im Bereich der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie beschäftigen.“

 

Den Grundstein für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft sei mit der Einweihung des neuen Werkes BNS gelegt: „Unsere bislang größte Fabrik dokumentiert unseren Durchbruch im neuen Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge. Auch hier haben wir bei null angefangen und werden uns durch den entsprechenden Großauftrag von Daimler Trucks auf 400 Millionen zusätzlichen Jahresumsatz steigern.“

 

Großes Lob zollte Geisel den Vertretern des Landratsamtes Calw sowie des Zweckverbandes Interkom, die in der zweiten Jahreshälfte 2016 alle baurechtlichen Grundlagen geschaffen hatten, damit das Projekt ab Februar 2017 in der von Boysen gewohnten Bauzeit von knapp einem Jahr realisiert werden konnte. Der Dank der Unternehmensgruppe sei eine Investition in Höhe von 130 Millionen Euro, verbunden mit 400 Arbeitsplätzen.

 

Den Ball griff Landrat Helmut Riegger direkt auf: „Ich bin stolz, dass sich Boysen mit dieser Investition erneut zum Landkreis Calw bekennt.“ Umso wichtiger sei es, den ländlichen Raum entsprechend den Anforderungen solch hochkarätiger Wirtschaftsunternehmen zu stärken. Die Unterstützung von Seiten der Landesregierung beim Breitbandausbau wertete Riegger als lobenswerten Schritt, dem weitere folgen müssen. Als wesentlich „für einen fairen Wettbewerb mit den Ballungszentren“ nannte der Landrat den Ausbau des Mobilfunknetzes sowie der Hauptverkehrsachsen, wobei „die erforderlichen Straßenbaumaßnahmen aber nur mit Fördergeldern aus Stuttgart und Berlin umsetzbar sind.“

 

Vor der Übergabe der Wirtschaftsmedaille beleuchtete Riegger „die Bilderbuchkarriere“ von Rolf Geisel, der 1972 am Boysen-Stammsitz in Altensteig als Lehrling angefangen hat und seit nunmehr über 33 Jahren als Geschäftsführer des Abgastechnikspezialisten verantwortlich zeichnet. „Als Motor dieses Weltunternehmens wollen Sie auch andere an diesem Erfolg teilhaben lassen“, verwies der Landrat auf das vielfältige Engagement, das Boysen in Person von Rolf Geisel „für den Zusammenhalt der Gesellschaft im ländlichen Raum erbringt.“ Als Besonderheit erwähnte der Landrat, dass Rolf Geisel die erste Unternehmerpersönlichkeit im Landkreis Calw ist, die diese Auszeichnung erhält.

 

„Zurecht haben Unternehmen wie Boysen auf Basis ihrer Standorttreue auch Erwartungen an die Politik“, so Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß, der neben schnellen Verkehrsachsen in die Ballungsräume Stuttgart, Rastatt und Rheintal auch Investitionen in die digitale Infrastruktur und eine moderne Energieversorgung einforderte: „Rolf Geisel fördert das Vereinsleben, das Ehrenamt, den Sport, die Bildung und die Kultur in unserer Region. Ein solcher Einsatz für das Gemeinwohl darf keine Einbahnstraße sein.“

 

Die symbolische Schlüsselübergabe für das neue Werk vollzog Architekt Matthias Schneider, der dabei auf eine ebenso „turbulente wie rekordverdächtige Bauzeit“ zurückblickte: „Ein Gebäude in dieser Größenordnung binnen eines Jahres hochzuziehen, verlangt nach einer perfekt eingespielten Mannschaft.“ Abschließend überreichte Matthias Schneider an Rolf Geisel ein Bild der Ettlinger Künstlerin Marianne End, welches eine grafische Interpretation des neuen Fertigungswerks BNS zeigt.

 

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Christian Grimm
Teamleiter Marketing
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