Subotica/Altensteig. Bereits über 36 Jahre steht Rolf Geisel an der Spitze des in Altensteig (Nordschwarzwald) ansässigen Abgastechnik-Spezialisten Boysen. Weltweit rund 20 Produktionswerke hat er seither hochgezogen und allesamt noch vor Ablauf der letzten Gewerke ohne jegliches Tamtam in Betrieb genommen. Zeit ist Geld. Vor allem für einen Automobilzulieferer. Im Fall des jüngsten Boysen Standorts im nordserbischen Subotica sollte alles anders sein: Durch die Teilnahme des Präsidenten der Republik Serbien, Aleksandar Vučić, sowie weiterer Mitglieder der serbischen Regierung wurde die erste Eröffnungsfeier einer Boysen Fabrik gleich zum hochoffiziellen Staatsakt – und in weiterer Folge zum Medienspektakel. Über 200 Journalisten, Kameraleute und Fotografen übertrugen ihre Videos und Bilder live ins serbische Fernsehen und auf die sozialen Plattformen.
„Was wir in Subotica erlebt haben, ist einmalig. Präsident Vučić und die serbische Regierung haben ein Musterbeispiel dafür abgeliefert, wie man einem Investor höchste Wertschätzung entgegenbringt und uns damit im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Boysen Gruppe eine besondere Ehre zu Teil werden lassen“, so Geschäftsführer Rolf Geisel, der vor der offiziellen Eröffnungszeremonie die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit dem serbischen Staatsoberhaupt hatte und diesem beim anschließenden Rundgang die Besonderheiten der Boysen Produktion erläuterte. Dazu zählen eine Highend-Schweißroboterlinie mit 32 Fertigungszellen, automatischem Teilehandling und integriertem optischen Messprozess sowie eine vollautomatisierte Katalysator-Canning-Linie. Zudem verfügt das neue Boysen Werk über ein vollautomatisches Hochregallager und eine 2.000-Tonnen-Stufenpresse für Großteile. Geisel betonte, dass „der hohe Automatisierungsgrad von über 90 Prozent weltweit zum festen Produktionsstandard der Boysen Gruppe zählt und unabdingbar ist, um unseren Premiumkunden im Automobil- und Nutzfahrzeugbereich ein Höchstmaß an Qualität und Zuverlässigkeit zu bieten“.
Im Blitzlichtgewitter der Fotografen wurden Geisel und Vučić unter anderem von den serbischen Ministerinnen für Wirtschaft und Arbeit, Anđelka Atancković und Darija Kisić-Tepavčević, sowie vom deutschen Botschafter in Serbien, Thomas Schieb, begleitet. Dabei zeigte sich Präsident Vučić betont volksnah, nahm sich Zeit für Gespräche mit den serbischen Boysen Mitarbeitern der ersten Stunde und beglückwünschte diese zu ihren neuen Arbeitsplätzen.
Auch in seiner Rede machte der Präsident Serbiens schnell deutlich, warum er sich seine Teilnahme nicht hatte nehmen lassen: „In unserem Land habe ich schon mehr als 250 Fabriken besucht. Aber so eine innovative und hochautomatisierte Produktion wie hier bei Boysen habe ich in Serbien noch nicht gesehen. Damit hat unsere Wirtschaft ein neues Aushängeschild, das unseren Bürgern attraktive Arbeitsplätze bietet und uns entscheidend hilft, weitere Investoren für uns zu gewinnen.“ Dabei richtete Vučić sein Wort auch direkt an den Geschäftsführer der Boysen Gruppe: „Herr Geisel, ein riesiges Dankeschön, dass ich einen Unternehmer mit so viel Energie und Weitblick kennenlernen darf, der hier an diesem Ort etwas Außergewöhnliches geschaffen hat. Diese Investition verleiht unserem Land zusätzliche Stabilität und zeigt der Welt: Serbien kommt voran.“
In seiner Begrüßung hatte Rolf Geisel zuvor darüber informiert, dass das Werk BAS Boysen Abgassysteme Subotica mit einer Produktionsfläche von über 38.000 Quadratmetern das bislang größte Auslandswerk der Boysen Gruppe ist und die Investitionen in den neuen Standort aktuell bei 70 Millionen Euro liegen. Bis 2024 soll die Produktion von innovativer Abgastechnik für Premiumkunden wie Mercedes-Benz und Audi unter Volllast laufen und die Zahl der Beschäftigten von derzeit 80 auf 500 ausgebaut werden. Für die weitere Zukunft fest eingeplant seien weitere Investitionen in eine Erweiterung des Standorts, wofür die erworbene Grundstücksfläche von über 100.000 Quadratmetern ausreichend Kapazitäten biete.
Das Fazit des Unternehmenslenkers nach einem ereignisreichen Tag in Subotica: „Daran können sich unsere Staats- und Landesvertreter in Deutschland ein Beispiel nehmen. In den letzten zehn Jahren haben wir in unsere vier heimischen Standorte im Landkreis Calw sowie in unsere Transformation hin zu neuen Geschäftsfeldern rund eine Milliarde Euro investiert. Hinzu kommen etliche Sponsoring-Programme, zum Beispiel für universitäre Forschungsarbeiten im Bereich des Umweltschutzes oder für die schnellere Digitalisierung an unseren Schulen. Doch nichts davon war für unseren Landesvater Winfried Kretschmann, den wir zuletzt auch zu unserer 100-Jahr-Feier eingeladen haben, einen Besuch bei uns im Nordschwarzwald wert. Doch selbstverständlich akzeptieren wir, dass der Landesregierung, die die Transformation in Baden-Württemberg mit aller Kraft unterstützen und vorantreiben möchte, andere Themen – wie aktuell die bahnbrechende Imagekampagne ‚The Länd‘ – weitaus wichtiger sind.“
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Kerngeschäft der Boysen Gruppe mit Stammsitz in Altensteig (Baden-Württemberg) ist die Entwicklung und Fertigung hochleistungsfähiger Abgassysteme und -komponenten für Pkw, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen. Neben den drei Hauptkunden Audi, BMW und Mercedes-Benz arbeitet der Abgastechnik-Spezialist für die deutschen Automobilhersteller Volkswagen und Porsche, die englischen Marken Bentley und Rolls-Royce, die Nutzfahrzeughersteller Daimler und MAN sowie im Bereich Off-Highway-Anwendungen für Krauss Maffei, mtu, Voith u.a.
Im Zuge des technologischen Wandels innerhalb der Automobilindustrie setzt Boysen neben innovativen Abgastechnologien auch auf neue Produktgruppen, die in allen Fahrzeugen – unabhängig der Antriebsart – zum Einsatz kommen können. Einen weiteren wichtigen Baustein seiner Zukunftsstrategie sieht das Stiftungsunternehmen im Bereich der Energietechnik, wobei vor allem Themen wie Wasserstoff, Brennstoffzellen sowie stationäre Energiespeicher im Fokus stehen.
Die Boysen Gruppe beschäftigt aktuell rund 5.300 Mitarbeiter an 25 Standorten im In- und Ausland. Neben den Entwicklungsstandorten in Altensteig und Nagold verfügt Boysen über Produktionsstandorte in Altensteig, Simmersfeld, Heubach, Salching, Ingolstadt, Plauen und Achim sowie in Frankreich, Ägypten, Südafrika, Indien, China, Mexiko, Serbien, Rumänien und in den USA.
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